Galerie Fruchtig
Frankfurt
1997
Alles begann in Lagos (wo sonst...)
Im Oktober 1997, als die FREIE KLASSE MÜNCHEN mit der wahren Geschichte von Bananen und Karotten politisch wurde, blieb der bayerischen Kunstgang nur die Flucht ins hessische Exil.
Ihre Themen bleiben existentiell: Eine ästhetische Gratwanderung auf dem Weg zur besseren Welt. Statt Kraut und Rüben gab’s Obst und Gemüse.
In der Galerie FRUCHTIG im Frankfurter Ostend konnte unter anderem auf 150 Fotos eine gelungene FRUCHTTRANSPLANTATION aus der Kamera eines Operationssaales mitverfolgt werden. Zum Beispiel wurde einem gemeinen Kürbis zu mehr Vitamin- und Geschmacksreichtum durch die Implantation einer Banane verholfen, sehr zu beachten auch die kleinen Details wie der volle Aschenbecher auf dem OP-Tisch oder, dass bei genauem Hinsehen der Tupfer doch sehr einer Spagetti-Zange ähnelt.
Viele Forschungsergebnisse der Freien Klasse konnten auch unter Mikroskopen vor Ort bewundert werden, ebenfalls die ersten Mikrellen der Welt und vieles mehr. Extra zur Ausstellung erschien das Comic. Von der wahren Geschichte von Bananen und Karotten, das natürlich auch nicht den hintergründigen Witz entbehrt, für den wir sie alle so lieben: Um nur ein Bildchen daraus zu beschreiben: Fünf Männer bücken sich nach einigen Karotten um sie im nächsten Moment aufzuheben. Bildtext: Die Karotten, symbolisieren Bananen, die für das Weltwirtschaftssystem stehen, das hiermit aufgehoben wird.
Annette Gloser